Macondo-Festival 2010Sonntag, 24. Oktober20.00 Uhr
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„Marion Poschmann wird gern und oft als bedeutende Naturlyrikerin bezeichnet. Dabei bedient sie sich zwar des klassischen Repertoires der Naturlyrik, schreibt diese jedoch, nach eigener Aussage, fast ausschließlich neben Großbaustellen in Berlin sitzend. Das Gegenüberstehen von Natur und Zivilisation, von Ich und Natur interessiert sie und im Mittelpunkt ihres Gedichtbands „Geistersehen“ steht der kritische Blick auf den Blick, wie es sich schon aus den thematischen Überschriften wie „Testbilder“, „Störbilder“ oder „Trugbilder“ ablesen lässt. In Poschmanns Gedichten werden fokussierte Dinge umso unschärfer, je näher man an sie heranzukommen glaubt, verrutschten und verdunsten. Faszinierende Sprachbilder abseits von allen Sprachklischees geben die Momente und den Bruch der Einfühlung wieder. Die rätselhafte und oft auch wieder so heutige Sprache und das anonyme »Wir« laden den Leser zum Eintauchen in diese Momentaufnahmen ein und machen Worte zu einem wahren Erlebnis – Lyrik auf höchstem Niveau.“ Kristiane Michels, NRW KULTURsekretariat Marion Poschmann, geboren 1969 in Essen, lebt in Berlin. Sie war 2002 mit ihrem Roman „Baden bei Gewitter“ zu Gast beim Debütantenball und 2006 beim Club der jungen Dichterinnen |