Macondo-Festival 2008Sonntag, 16. November20:00 Uhr, Theater unter Tage (TuT)
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Im Theater ein Name, als Prosaautorin unentdeckt: Die schrägen, schönen, klugen Texte der Felicia Zeller über die Schieflagen des Lebens, des Alltags, der Gegenwart, des Kunstschaffens und des Nichtstuns. Sie definiert Kampftrinken neu und erwägt Kinderreichtum als alternative Lebensform. Sie altert bereits jetzt in Würde, umgeben von Anorakträgern und Auswüchsen der Jugend. Sie liest Schnitzler im Café, predigt in Kneipen, sucht die Ruhe, wird beinahe überfahren und bemüht sich, den Ansprüchen an eine große Dichterin gerecht zu werden. Felicia Zellers schwäbisch-berlinisch-phantastisch-analysierender Stil ist voller überraschender,witziger, erkenntnisreicher Wendungen. Felicia Zeller, geboren 1970 in Stuttgart, ist nicht nur eine der gefragtesten jungen Dramatikerinnen des deutschsprachigen Raums, sie entwickelt auch Kurzfilme und macht aus ihren Lesungen wunderbar abgedrehte Performances. Ihr großer Erfolg gründet auf ihrem metadokumentarisch-schrägen Bühnenwerk „Bier für Frauen“ (2002). Zuletzt wurde ihr Stück „Kaspar Häuser Meer“, eine Untersuchung der Jugendsozialarbeiterpsyche mit den typisch zellerschen Mitteln der Groteske, mit dem Publikumspreis der Mülheimer Theatertage 2008 ausgezeichnet. Foto: Valentin Wormbs |