Macondo-Festival 2005

Samstag, 12. November

20.00 Uhr, Theater unter Tage   

[Debütantenball]

Vier neue Stimmen in der deutschsprachigen Literatur stellen ihre Debüts vor. Das Literaturmagazin Macondo versteht sich als ein Medium gerade für „junge“ Literatur, als Ort für literarische Entdeckungen. Nicht ohne Stolz weisen die Herausgeber darauf hin, dass drei der vier diesjährigen Debütanten bereits in Macondo veröffentlicht haben – so hatte Kristof Magnusson seine allererste Veröffentlichung 1998 in der ersten Ausgabe von Macondo.

"Anstelle des märchenhaften Island zeigt uns Kristof Magnusson nun das alltägliche: Auch in Reykjavik fahren die Menschen in schrecklichen alten Saabs rum, schimpfen über die Globalisierung, werden von Liebhabern verlassen und reden über ihr Leben etwas klüger, als man ihnen eigentlich zutraut. Magnusson hat einen überraschenden Roman geschrieben – nicht nur was Island betrifft."
Philipp Oehmke, SZmagazin

"Allein schon, wie Magnusson mit unseren Island-Elfen-Klischees aufräumt, ist unbedingt lesenswert."
Christoph Schröder, Frankfurter Rundschau

"Mit bezaubernden Dialogen ist Kristof Magnusson eine Mischung aus Krimi, Liebesgeschichte und Familiensaga gelungen, die einen spannenden, elfenlosen Blick auf Island bietet. Ein Buch voller wunderschöner Sätze, die man sich anstreichen möchte, weil sie so wahr sind."
Gala

Kristof Magnusson: Zuhause
(Roman,Kunstmann)

Auf Weihnachten in Reykjavik hat sich Larus Ludvigson dieses Jahr richtig gefreut. Er hat ja nichts gegen Weihnachten. Das Problem ist, dass Weihnachten oft etwas gegen ihn hat. Es fängt damit an, dass Larus laut isländischem Melderegister tot ist und deswegen keine Videos ausleihen kann. Und endet damit, als Dagur sich in ihn verliebt und kurz darauf mit seinem Defender in eine Raststätte rast. Selbstmord? Larus hat damit nichts zu tun, kommt aber einem Geheimnis auf die Spur und verwickelt sich in eine Familiengeschichte, die ihn mit seiner isländischen Herkunft auf eine Weise konfrontiert, die er sich nie hätte träumen lassen. Mit großer Leichtigkeit, subtilem Humor und hinreißenden Dialogen erzählt Magnusson eine wilde Geschichte aus dem Großstadtleben am Polarkreis. Fast eine Familiensaga, spannend wie ein Krimi und nebenbei das Portrait einer Generation, die ihr „Zuhause“ erst noch finden muss.



Kristof Magnusson, geb. 1976 in Hamburg, machte eine Ausbildung zum Kirchenmusiker, arbeitete in der Obdachlosenhilfe in New York, studierte am Deutschen Literaturinstitut Leipzig und der Universität Reykjavik. Seine Komödien »Der totale Kick« und »Männerhort« wurden in Berlin, Dresden, Köln und Bonn mit Erfolg aufgeführt. »Männerhort« läuft ab November 2005 in der Komödie am Kurfürstendamm. Er wurde mit dem Literaturföderpreis der Freien und Hansestadt Hamburg ausgezeichnet und für seine Theaterstücke vom Deutschen Literaturfond gefördert. Kristof Magnusson lebt in Berlin. »Zuhause« ist sein erster Roman. Er war damit in diesem Jahr zum Ingeborg Bachmann Wettbewerb nach Klagenfurt eingeladen.